Unser Anbau
Vor gar nicht allzu langer Zeit war der Anbau und Verkauf von Gemüse noch vergleichsweise einfach strukturiert: eine Vielzahl kleiner Betriebe baute auf kleinen Feldern unterschiedlichste Kulturen an. Der Maschinenpark war überschaubar, vermarktetet wurde die Ware selbst auf Märkten.
Sowohl Markterfordernisse als auch Rahmenbedingungen haben sich mittlerweile enorm verändert. Ob im konventionellen oder im Bio-Anbau - bei uns hat sich dadurch sehr viel getan...
Freilandanbau
Ein Großteil unserer Flächen im Knoblauchsland wird im klassischen Freilandanbau bewirtschaftet (ca. 1.300 ha). Wir nutzen unsere Flächen mit zwei bis vier Kulturen pro Jahr – natürlich mit optimalen Kulturfolgen. Kartoffeln, Karotten, Salate, Rettich & Radieschen, Spinat, Blumenkohl & Brokkoli, Kraut & Kohlköpfe, Schnittlauch, Spargel, Mangold, Zucchini, Lauch, Sellerie oder Rosenkohl sind dabei nur ein Auszug unserer Erzeugnisse. Da ist zu jeder Jahreszeit für jeden etwas dabei - ob konventionell oder Bio!
Nachdem wir unsere Böden für die Saat vorbereitet haben, werden die Setzlinge der jeweiligen Kultur in den lockeren Boden gepflanzt. Den Takt, wann wir welche Kultur pflanzen und ernten, gibt dabei die Natur vor.
Auf unseren Feldern wird konventioneller Anbau und Bio-Anbau betrieben.
Nachhaltiger Erhalt der Bodenfruchtbarkeit durch gezielte und natürliche Düngung sind bei uns ebenfalls selbstverständlich wie Blühstreifen zum Schutz der Insekten. Bei Bewässerung und Pflanzenschutz setzen wir auf modernste Technik.
Um unsere Kulturen vor Kälte aber auch vor zu großer Hitze zu schützen verwenden wir Schutzfolien. Diese verwenden wir mehrfach (z.B. beim Spargelanbau) oder wir setzen auf biologisch vollständig abbaubare Folien (z.B. aus Maisstärke). Diese werden nach Gebrauch untergepflügt, zersetzen sich im Erdreich und hinterlassen keine Schadstoffe.
Gewächshausanbau
Der „Unterglasanbau“ gewinnt auch bei uns im Knoblauchsland seit Jahren an Bedeutung. Auf aktuell ca. 130 ha werden vor allem Fruchtgemüse wie z.B. Tomaten, Gurken, Paprika, Salat, Auberginen und vieles mehr angebaut. Aber auch der Anbau von Kräutern, Sprossen oder Ingwer uvm. findet vermehrt in unseren Gewächshäusern statt.
Für solche Kulturen ist der geschützte Anbau im konventionellen wie im biologischen Anbau beinahe alternativlos. Nur in diesem Umfeld können optimale Wachstumsbedingungen mit sehr effizientem Wasser- und Betriebsmitteleinsatz geschaffen werden.
Über die Dachkonstruktionen wird Regenwasser aufgefangen, worüber i.d.R. mehr als 60% des gesamten Wasserbedarfs gedeckt werden kann. Über eine automatisierte Tröpfchenbewässerung wird der Pflanze das Wasser samt Mineralstoffen exakt in der notwendigen Menge direkt zugeführt. Es entsteht keinerlei Wasserverschwendung, da in diesem geschlossenen Kreislauf die durchsickernde Flüssigkeit aufgefangen, gereinigt und wieder verwendet wird.
Für die optimale Temperatur und Luftfeuchtigkeit sorgen nachhaltige Heizungen sowie Beschattungs- und Belüftungssysteme.
Und bei der Schädlingsbekämpfung heißt’s „Nützlinge gegen Schädlinge“ - …so werden gegen Blattläuse deren natürliche Feinde (z.B. Raubmilben oder Schlupfwespen) eingesetzt. Diese Methode stammt ursprünglich aus dem Bio-Anbau, wird inzwischen aber auch in allen unseren Gewächshäusern mit "normalem" Anbau umgesetzt. Für die Bestäubung der Pflanzen sind unsere fleißigen Hummeln zuständig.
Energie & Wasser
Energie ist in der modernen Landwirtschaft ein bedeutender Faktor. So auch bei uns. Wir benötigen diese in erster Linie, um unsere Gewächshäuser zu beheizen. Die Tomate hat es am liebsten bei 19°, Paprika, Gurke und Aubergine mit 20° etwas wärmer. Dieses Klima gilt es dann ganzjährig zu halten - auch wenn es außen plötzlich bitterkalt wird.
Bei der Deckung unseres Energiebedarfs legen wir großen Wert auf maximale Nachhaltigkeit. Wir kaufen Öko-Strom ein oder stellen die Energie mit Blockheiz- und Biomassekraftwerken selbst her. Dabei setzen wir u.a. auf das Verheizen von Holzhackschnitzeln, die aus Holzabfällen (z.B. Bruchholz aus Wäldern) hergestellt werden.
Bereits jetzt sind einige unserer Betriebe komplett CO2-neutral.
In Gewächshäusern bekommt jede einzelne Pflanze - wie bereits erwähnt - mittels Tröpfchenbewässerung nur soviel Wasser, wie sie benötigt. Wir verschwenden keinen Tropfen, denn was nicht benötigt wird, sickert durch, wird aufgefangen, gefiltert und gereinigt und danach wieder dem Bewässerungskreislauf zugeführt.
Eine professionelle und gut organisierte Bewässerung bei gleichzeitig nachhaltigem Schutz des lokalen Grundwassers war das Ziel des 2005 gestarteten Projektes “Beileitung von Beregnungswasser aus dem Regnitztal”.
Seitdem wird über ein Brunnen-, Pumpen- und Rohrleitungssystem von ca. 120 km Wasser aus der Regnitz in speziell dafür gebaute Wasserspeicher geleitet. Von dort gelangt das Wasser direkt zu den Anbauflächen.
Dieses umweltfreundliche und leistungsfähige Bewässerungssystem ist wohl einzigartig und ermöglicht auch in Zukunft einen Ressourcen schonenden Gemüseanbau im Knoblauchsland.
Die ständige Weiterentwicklung von Beleuchtungstechnologien ermöglicht uns auch hier die ersten Einsatzmöglichkeiten, allerdings nur bei einzelnen Kulturen. Unterm Strich müssen natürlich auch hier Rentabilität und Öko-Bilanz stimmen.
Maschinen und Menschen
Das Knoblauchsland ist - nicht zuletzt durch einen professionellen Maschinenpark - eines der modernsten Gemüseanbaugebiete Deutschlands.
Unsere Maschinen entlasten unsere Mitarbeiter bei Aussaat, Hege und Pflege sowie bei Ernte, Verpackung und Transport. Wir sind immer bereit, neues auszuprobieren!
Sowohl der Feldgemüsebau als auch der Gewächshausanbau erfordern ein hohes Maß an Mechanisierung. Dadurch erzielen wir die nötige Schlagkraft, die wir beim Anbau und Ernten unserer Erzeugnisse benötigen. Ob Traktoren, Erntemaschinen, Gemüsereinigungsmaschinen, mobile Förderbänder oder hocheffiziente Verpackungsmaschinen. Ohne modernste technische Ausrüstung ist die Arbeit in der Landwirtschaft heute nicht mehr möglich. Hinzu kommen unsere zahlreichen Kühl-LKWs.
Im Knoblauchsland sind insgesamt bis zu ca. 2.500 Mitarbeiter in der Landwirtschaft beschäftigt. Ob Betriebsleiter, Gärtner, Erntehelfer, Fahrer, Gartenbau-Ingenieur, Gartenbaumeister – hier packen alle mit an.
Um unsere Erzeugnisse - bio & konventionell - knackig und frisch auf deinen Tisch zu bekommen, müssen wir ständig am Ball bleiben.
Unser Gemüse wächst an sieben Tagen in der Woche und braucht "Betreuung rund um die Uhr". Deshalb gibt’s bei uns auch kaum Verschnaufpausen.
Umso wichtiger ist es da auch für uns, dass wir unseren Erntemitarbeitern neben einer fairen Entlohnung auch hochwertige Unterkünfte zur Verfügung stellen. Das gehört bei uns einfach dazu!
Wir freuen uns über jeden Mitarbeiter, der uns treu bleibt und haben größtes Interesse an langfristigen Beschäftigungsverhältnissen.
Nachhaltigkeit
Das Wort „Nachhaltigkeit“ ist wohl kaum zu Ende zu diskutieren. Wir im Knoblauchsland sind immer bestrebt, ein Maximum an Nachhaltigkeit zu erzielen.
Neben dem optimalen Umgang mit Wasser, Energie, Düngung, Pflanzenschutz und Mitarbeiter, legen wir auch großen Wert auf Verpackungsoptimierung (hier nutzen wir zumeist die klassischen Pfand-Gemüsekisten) und kurze Transportwege.
Vor allem die Regionalität ist im Vergleich zu Importware ein eindeutiges Plus. Unser Gemüse reift an der Pflanze - nicht auf dem Transportweg.
Entscheidend für den Geschmack einer Frucht ist der Reifegrad zum Erntezeitpunkt. Wird wegen eines langen Transportweges unreif geerntet, so erhält die Frucht nicht mehr die für die Geschmackbildung notwendigen Nährstoffe.
Blühwiesen gibt es bei uns schon seit vielen Jahren. Und entdecken wir auf unserem Feld einen brütenden Kibitz, macht unser Traktor um ihn und sein Nest auch einen Bogen.
Wir – die Gemüseerzeugerfamilien aus dem Knoblauchsland – sind seit Generationen in der Landwirtschaft tätig. Wir leben von und mit der Natur. Und das soll auch so bleiben.